16.06.2025

Klimawandel als zukünftiges Aufgabengebiet der Biologischen Stationen

Seit über 30 Jahren betreuen die Biologischen Stationen Schutzgebiete in ganz NRW. Bei ihrer täglichen Arbeit können die Biolog:innen Veränderungen durch den Klimawandel direkt beobachten. Extreme Wetterlagen, die Verfügbarkeit von Wasser und die massenhafte Vermehrung invasiver Arten beeinflussen die charakteristischen Arten verschiedener Lebensräume.

Diese Entwicklungen stellen den Naturschutz vor neue Herausforderungen. Um weiterhin wirksam arbeiten zu können, fordern die Biologischen Stationen eine frühzeitige Anpassung von Handlungskonzepten und rechtlichen Rahmenbedingungen.

Wasser hat eine zentrale Rolle in klimabetroffenen Lebensräumen. Moorlebensräume und Feuchtgebiete müssen konsequent wiedervernässt und renaturiert werden. Von besonderer Bedeutung ist dabei die gezielte Rückhaltung von Niederschlägen.

Artenschutz kann in Zeiten des Klimawandels nur auf einer stabilen Grundlage von Daten funktionieren. Daher brauch es eine landesweite Liste klimasensibler Arten und Lebensräume. Darauf aufbauend muss für diese Arten, ein wirksamer Biotopverbund auch außerhalb von Schutzgebieten entwickelt werden. 

Invasive Arten brauchen eine besondere Berücksichtigung im Biodiversitätskonzept des Landes. In Zusammenhang mit der Biodiversitätsstrategie, muss eine finanzielle Ausstattung zur Beseitigung von Problempflanzen und -tieren gewährleistet werden.

Um all diese Aspekte berücksichtigen zu können, braucht es eine effektive Zusammenarbeit verschiedener Akteure in NRW. Ministerien, Landesbetriebe, Wasserverbände, Kommunen und viele weitere müssen sich gemeinsam mit dem Thema Klimawandel beschäftigen, um erfolgreiche Strategien zu entwickeln.

Weitere Hintergründe und konkrete Forderungen finden sich im Positionspapier.  

 

Kleinstgewässer in einem Hangmoor.
Spezialisierte Arten, die in Mooren und auf Feuchtwiesen vorkommen, sind auf genügend Wasser im Gebiet angewiesen.
Vertrocknetes Torfmoos. Durch den Klimawandel sind solche sensibelen Arten besonders bedroht.
Torfmoose sind klimasensibel. Um schnelles Handeln zu ermöglichen, brauchen wir Daten und Listen von Arten, die besonders klimasensibel sind.
Der Japanische Staudenknöterich - eine invasive Art in NRW.
Der Japanische Staudenknöterich ist einer von vielen Neophyten in NRW. Sie konkurrieren mit heimischen Arten und verdrängen diese aus ihrem natürlichen Lebensraum.